Der sinnliche Umgang mit der Natur ist eine Bedingung jeglicher geistigen Tätigkeit des Menschen.
Natur ist seit jeher die Kraftquelle, die Menschen nutzen, um Unterstützung und neue Impulse für ihre Arbeit zu empfangen. Bei unserer Arbeit folgen wir unseren Vorstellungen, in der Natur unseren Wahrnehmungen. Bei der Arbeit sind wir fokussiert auf eine konkrete Aufgabe, die unseren Blickwinkel notwendigerweise verengt. In der Naturerfahrung lassen wir uns ohne Ziel und Wollen auf die Begegnung mit der Natur ein - durch direktes Erleben. Durch die Begegnung mit der Natur entsteht innere Weite. Wir gewinnen Abstand und Überblick.
Durch einen möglichst großflächigen Ausbau der Naturlandschaft entlang des Flusses zu einem Erholungs- und Kommunikationsraum soll eine Struktur entstehen, die Altes und Neues wie selbstverständlich um sich versammelt und miteinander verbindet. Neu-Gebautes wird zur logischen Ergänzung für Bestehendes. Verbindungen und Plätze entstehen, Kommunikation wird ermöglicht, das Miteinander gestärkt, ein anregendes, kreatives Klima erzeugt.
Die neue, bandartige Struktur des Campus soll verbinden und Kommunikation fördern. Im Norden, entlang der Europastraße ist der Grünraum gestaltet. Hier entstehen großzügige, durchgrünte Parkflächen für Autos. Die Barrieren aus Autoabstellplätzen rund um WIFI und FH werden entfernt. So entsteht Platz für eine alles verbindende Achse. Sie nimmt ihren Ausgang beim High-Tech-Center und wird bis zur FH geführt. Die bandartige Betonfläche besteht aus einer Kombination von immer gleichen Platten unterschiedlicher Farbe und Struktur. Nach Süden hin lichten sich die Betonplatten und leiten zur grundsätzlich ungestalteten Naturlandschaft über. Standortpflanzen sollen sich hier frei ausbreiten können. Lediglich im Nahbereich der Gebäude wird das Substrat so hergerichtet, dass sich „informelles“, steppenartiges Grün entwickeln kann.
in Kooperation mit den Architekten Edgar Egger, Toralf Fercher und Manfred Güldner, 2013