Ort der Stille
Ort des Übergangs
Ort der Verwandlung
Ort der Perspektiven
Ort der Hoffnung
Wir sind in einem Zustand der Schwerelosigkeit, der Bodenlosigkeit... das räumliche Empfinden ist betäubt – wir sind in unserer Trauer allein.
Sanftes Licht streift die Wand und verleiht ihr Tiefe und Schwere - Symbol der Unvergänglichkeit.
Und dennoch scheint die Wand zu schweben – abgesetzt von der restlichen Struktur – mit Abstand zu allem Irdischen – eine Distanz zwischen Raum, Zeit und Verständnis.
Von aussen einfallende Sonnenstrahlen durchdringen den Raum - erfüllen ihn – die Mystik dieses Lichts lässt uns glauben und gibt uns Hoffnung über die scheinbare Aussichtslosigkeit hinaus.
Alles Empfinden ist verzerrt. Wir suchen nach Antworten. Die Schwere der Wände spiegelt unseren seelischen Zustand, unsere Trauer und Verzweiflung.
Doch wir brauchen diese Sonnenstrahlen mit ihrer Leichtigkeit - zum Trost, so, wie sie die Wand berühren und ihr Wärme und Kraft geben. In ihrer Immaterialität deuten sie auf die Unendlichkeit hin, auf das, was danach kommt, was schön, aber für uns unerreichbar ist.
Sind diese scheinbaren Gegensätze nicht Teil unseres ganzen Daseins?
Das Materielle – Immaterielle, das Sichtbare – Spürbare, das Schwere – Schwebende. Vielleicht machen gerade sie das Leben aus – vervollständigen es.
Gibt es klare Grenzen? ist nicht auch der Tod teil unserer Wirklichkeit?
Der Raum schafft Distanz zum Vertrauten und schärft unsere Empfindungen. Man ahnt das Wesentliche. Man kann die Grenzen für sich selbst bestimmen, oder darüber hinaus blicken und die Unendlichkeit erfahren. (mit Architektin Dora Iliova)